Evangelische Kirchengemeinde A.B. Gitschtal - Weißensee

Liebe Schwestern und Brüder,

die Ausbreitung des Corona-Virus hat unser Leben total verändert. Unsere Freiheit wurde sehr intensiv eingeschränkt, damit möglichst viele Mitglieder unserer Gesellschaft und vor Allem die so genannte “Risikogruppe“ vor den Auswirkungen der Coronaerkrankung geschützt werden.

Die Einschränkungen unseres Lebens werden mit einer großen Selbstverständlichkeit hingenommen und das ist ein gutes Zeichen der Wahrnehmung der gegenseitigen Verantwortung für andere und für sich selbst. 

Viele Gedanken, Sorgen, Erfahrungen begleiten uns in der jetzigen Zeit. Das was uns bewegt ist anders als alles, was wir bis jetzt erlebt haben. Für viele von uns wurde das Leben verlangsamt, für andere bedeutet es nur Stress und Stress.

Vieles verstehen wir nicht oder können es noch nicht zur Sprache bringen.

Eines ist uns allen, so glaube ich, klar geworden - unser Leben ist sehr zerbrechlich.

Diese Krisensituation, die wir jetzt erleben, zeigt uns deutlich, dass nicht wir unser Leben und Planen in der Hand haben, sondern dass es jemanden gibt, der größer ist, als unsere Gedanken.

ER ist der, der uns mit seiner Kraft erfüllt, uns zum Guten führt und uns heilt.

Dietrich Bonhoeffer hat ein wunderschönes Lied geschrieben, welches uns beim Verstehen vieler Dinge helfen kann und vor Allem ein Lied, das uns mit einer Hoffnung erfüllen kann, die Ihre Quelle bei Gott hat.

M.B.

Evangelisches Gesangbuch EG 65

Von guten Mächten treu und still umgeben - Link youtube

  1. Von guten Mächten treu und still umgeben,

behütet und getröstet wunderbar,

so will ich diese Tage mit euch leben

und mit euch gehen in ein neues Jahr.

  1. Noch will das alte unsre Herzen quälen,

noch drückt uns böser Tage schwere Last.

Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen

das Heil, für das du uns geschaffen hast.

  1. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern

des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,

so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

aus deiner guten und geliebten Hand.

  1. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken

an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

dann wolln wir des Vergangenen gedenken,

und dann gehört dir unser Leben ganz.

  1. Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,

die du in unsre Dunkelheit gebracht,

führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

  1. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

so lass uns hören jenen vollen Klang

der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

all deiner Kinder hohen Lobgesang.

  1. Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen

und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer (1944) 1945/1951